Zugegeben, die Schweiz ist nicht unbedingt als Wohnmobil- Land in aller Munde. Schon eher
als Land der pünktlichen Züge, des Käses und der Berge. Doch wie fein, dass es in der Schweiz nicht nur die Grand Train Tour,
sondern auch die Grand Tour of Switzerland für Autos, Motorräder und Wohnmobile gibt.
Sie ist ganze 1.600 Kilometer lang und hat 25 ausgeschilderte Etappen (mit vielen Ausflugszielen rundum), die man nach Lust, Laune und Gefährt individuell verbinden, und auf der man auch mal eine Abkürzung nehmen kann. Wir waren im goldenen Frühherbst unterwegs und hatten die schönsten Pässe fast für uns allein: Mit unserem sechs Meter langen Kastenwagen waren Kehren und Kurven nirgendwo ein Problem und ein landschaftliches Highlight jagte das andere.
Der höchste Punkt der Grand Tour liegt auf 2.429 Metern am Furkapass, der tiefste am Lago Maggiore auf 193 Metern. Beide Höhepunkte der Tour lassen wir uns nicht nehmen – wiewohl wir nur die östliche Hälfte der Panoramatour „schaffen“. Denn es gibt unterwegs zu viel zu sehen, wir legen unzählige Fotostopps und Genießerpausen ein und das Wetter ist an den Seen auch noch zum Baden warm genug. Außerdem wollen wir die alte Tremola mit ihrem historischen Kopfsteinpflaster fahren, einmal „on Top of Europe“ auf dem Jungfraujoch auf 3.454 Metern stehen und dem Matterhorn mit der berühmten Gornergrat Bahn von Zermatt aus ganz nah kommen. Ach ja, und den vierbeiner haben wir natürlich auch dabei.
Sie ist ganze 1.600 Kilometer lang und hat 25 ausgeschilderte Etappen (mit vielen Ausflugszielen rundum), die man nach Lust, Laune und Gefährt individuell verbinden, und auf der man auch mal eine Abkürzung nehmen kann. Wir waren im goldenen Frühherbst unterwegs und hatten die schönsten Pässe fast für uns allein: Mit unserem sechs Meter langen Kastenwagen waren Kehren und Kurven nirgendwo ein Problem und ein landschaftliches Highlight jagte das andere.
Der höchste Punkt der Grand Tour liegt auf 2.429 Metern am Furkapass, der tiefste am Lago Maggiore auf 193 Metern. Beide Höhepunkte der Tour lassen wir uns nicht nehmen – wiewohl wir nur die östliche Hälfte der Panoramatour „schaffen“. Denn es gibt unterwegs zu viel zu sehen, wir legen unzählige Fotostopps und Genießerpausen ein und das Wetter ist an den Seen auch noch zum Baden warm genug. Außerdem wollen wir die alte Tremola mit ihrem historischen Kopfsteinpflaster fahren, einmal „on Top of Europe“ auf dem Jungfraujoch auf 3.454 Metern stehen und dem Matterhorn mit der berühmten Gornergrat Bahn von Zermatt aus ganz nah kommen. Ach ja, und den vierbeiner haben wir natürlich auch dabei.
Vom Bodensee in den Nationalpark
Einmal quer durch Österreich düsen wir vom Weinviertel zum Bodensee, verbringen eine Nacht am See bei Arbon und sind dann auch schon mittendrin auf unserer Panoramatour, denn der erste Fotospot steht an. Die schönsten Aussichtspunkte und spektakulärsten Plätze entlang der Route zeigt immer der knallrote „Grand Tour“-Fotorahmen an. Für uns wird es fast zu einer kleinen Challenge, unterwegs alle zu finden und jeweils Fotos zu machen. Unser erster: hoch über St. Gallen. Der letzte etwa zehn Tage später: beim Kloster Einsiedeln am Sihlsee. Im Appenzeller Land mit der typischen Schweizer Landschaft, die an jeder Ecke an Heidi, Käse und Kühe erinnert, machen wir einen Stopp bei der Schaukäserei, spazieren durch das gutbesuchte Örtchen mit den bunten Schweizer Häusern und müssen natürlich auch nach Maienfeld: Im Heididorf sehen wir das „originale“ Heidihaus, die Hütte vom Alp-Öhi und eine entzückende Ausstellung über die verschiedenen Verfilmungen des Klassikers, der eigentlich gar nicht als Kinderbuch geplant war. Dann geht es in die „echten“ Berge, und schon die erste Nacht am Stellplatz am Fuße des Säntis fasziniert uns aufgrund der Lage. Wir fahren weiter zu so mondänen Orten wie Klosters und Davos und nehmen dabei unseren ersten echten Pass mit: Wir sind begeistert von der Fahrt über den Flüelapass und ahnen dabei noch gar nicht, dass es noch spektakulärer werden wird. Im einzigen Nationalpark der Schweiz übernachten wir direkt am rauschenden Fluss in Zernez im Engadin, um anderntags das Besucherzentrum zu besichtigen. Vom Harder Kulm aus hat man einen fulminanten
Blick auf die Jungfrau, aber auch auf den Brienzer See.
Ein Zwischenstopp im mondänen St. Moritz direkt
am See für ein Fotoshooting und einen kleinen Spaziergang.
Ein einsamer Stellplatz gefunden über Parkn'sleep mit
fulminantem Sonnenuntergang.
Unterhalb des Gotthard-Passes ist Zeit für einen
Kaffee mit Blick retour auf die Tremola.
Sogar Anfang Oktober konnten wir fast täglich
einen Badestopp an einem See einlegen, wie hier am Vierwaldstätter See kurz vor der Fährfahrt.
Im Camper nach St. Moritz
Am türkisfarbenen schimmernden Inn entlang geht es weiter nach St. Moritz, wo wir einen gut gelegenen Parkplatz finden, um einen schönen Spaziergang am See mit Ausblick auf die Hotelburgen zu machen. Bevor wir zum Julierpass starten, genießen wir noch den wunderbaren Ausblick auf Silvaplaner und Silser See, umgeben von Dreitausendern. Rund um Thusis gäbe es viel zu besichtigen, etwa die Via Mala oder auch die Rofla-Schlucht, aber hier hat man auf parkplatzsuchende Campervans nicht gewartet. Deswegen tröste ich mich, dass ich hier die Strecke zum Landwasserviadukt und Albulapass bereits per Bahn gesehen habe, und wir fahren flott weiter, um ein wenig „Dolce far niente“ zu tanken. Es ist nämlich brütend heiß, und wir wollen nur noch eins: in den Lago Maggiore hüpfen. Doch nach nur einer einzigen Tropen-Nacht am Campingplatz (sogar mit Hundestrand) ziehen uns die Berge wieder magisch an: Die Tremola steht auf unserem Plan, die historische Passstraße über den Gotthard, die auf einigen Kilometern noch das alte Kopfsteinpflaster aufweist, was mein persönlicher Höhepunkt dieser Tour ist. Danach geht es weiter über den Furkapass vorbei an den Resten des Rhône-Gletschers ins Rhône-Tal hinab und auf der anderen Seite wieder hinauf zum Grimselpass. Mehr kann man an einem Tag an atemberaubenden Passstraßen in der Schweiz wirklich nicht erleben. Am Grimselpass übernachten wir am Stellplatz des Gasthauses direkt am Speichersee mit Murmeltieren als Nachbarn – von dieser Tagesetappe schwärmen wir immer noch. In Täsch bei Zermatt empfiehlt es sich, den Campingplatz am Fluss zu nutzen anstatt der preislich überzogenen „Stellplatz“- Angebote bei diversen Firmen. Mit dem Zug ist man schnell im autofreien Zermatt und kann von dort etwa mit der Gornergratbahn hinauffahren, um ganz nah zum Matterhorn zu gelangen.Auf nach Interlaken
Nach diesem Ausflug machen wir es uns einfach: Durch den Lötschbergtunnel gelangen wir unkompliziert mit dem Autoverladezug nach Frutigen und weiter ins schöne Interlaken. Dort nutzen wir den Campingplatz Lauterbrunnen als Basislager und erkunden die Region mit unserem Dreitagesticket, dem Jungfraupass. Alle Züge und Bergbahnen sind inklusive, ebenso die Auffahrt mit Eiger-Express und Jungfraujochbahn hinauf zum „Top of Europe“. So können wir auch mit der Wengernalpbahn zur Wanderung am Männlichen fahren, mit der Berner Oberlandbahn nach Interlaken und der Zahnradbahn auf den Harder Kulm. Die Tage danach verbringen wir mit Schwimmen am Brienzer See und Thuner See sowie einer langen Bootsfahrt am riesigen Vierwaldstättersee. Es gäbe noch viel zu erzählen: Von der schönen Auto-Fähre über den Vierwaldstättersee, einladenden Parkplätzen bei Marinas, von Thun, Luzern und Küsnacht, vom Sherlock Holmes Wasserfall, der Rigi und dem Niesen. Die Schweiz hat uns als Camperland in ihren Bann gezogen: Seitdem träumen wir davon, auch die westlichen Etappen der Grand Tour zu fahren.Und die Preise?
Ein günstiges Reiseland ist die Schweiz nicht. Wir haben uns meist selbst verpflegt und uns so oft wie möglich das wunderbare Schweizer Leitungswasser abgefüllt. Dazu nutzten wir günstige Stellplätze, sowie dank der Nebensaison auch Parkplätze mit Übernachtungsmöglichkeiten an den Seen. Mit der Wengernalpbahn auf den Männlichen. Ein
Einheimischer erklärt uns, wo die bekannte Wengen-Abfahrt verläuft.
Die Teufelsschlucht bei Andermatt.
Angekommen „On Top of Europe" am Jungfraujoch.
Tipps &
Infos
Camping Cul Zernezcamping-cul.com
Camping Jungfrau in Lauterbrunnen
campingjungfrau.swiss
Camping Alphubel Täsch
campingtaesch.ch
Camping Miralago
campingmiralago.it/de
Stellplatz bei der Säntisbahn
Stellplatz
Stellplatz Grimselpass
Stellplatz
Nützlichen Apps
Easy Park App
(evtl. auch TWINT)
Mann sollte sich zudem schon in Österreich eine eSIM-Karte für mobiles Internet besorgen, um in der Schweiz jederzeit online bei EasyPark bezahlen zu können.
Park4Night App
Parkn'Sleep App
Wohnmobilland Schweiz Stellplatz App
Jungfraupass
Grand Tour of Switzerland
Text und Bild: Angelika Mandler-Saul
Ein Artikel
aus der Camping Revue 5/2024.
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